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Quelle: Deutsche Wetterdienst
Letzte Aktualisierung 01/01/1970 - 01:00 Uhr

Heubrand

Jährlich steigen die Schäden durch Selbstentzündung. Jährlich verlieren mehr Menschen Haus und Hof, finden Tiere in den Flammen einen qualvollen Tod. Ein unabwendbares Übel? Unvermeidliches Betriebsrisiko für den Landwirt? Agrarwissenschaft/er und Brandschutzexperten sagen "NEIN': Im Gegenteil: Selbstentzündungen von Ernteerzeugnissen sind vermeidbar!

 

Was Sie über Brandgefahren im Heu wissen sollten:

 Jedes Heulager "schwitzt" zwei bis zehn Wochen nach der Einlagerung. Das muß so sein und ist für die Bekömmlichkeit (den wirtschaftlichen Nutzen) des Futters von großer Bedeutung. Überhitzt sich aber das Heu, sinkt der Futterwert. Die Brandgefahr steigt!
 Vom 2. bis zum 5. Tag nach dem Einfahren steigt die Temperatur, geht dann leicht zurück und erhöht sich wieder ab der dritten Lagerwoche.
 Gut durchgetrocknetes, trocken eingefahrenes und trocken lagerndes Heu ist gegen Uberhitzung weitgehend sicher. Dennoch kann es bei besonderen Umständen zu gefährlicher Selbsterhitzung, ja sogar zur Selbstentzündung kommen: Hoher Eiweißgehalt des Futters, Verdichtung bei Einlagerung mittels Fördereinrichtungen, Druckzonen durch dichte Stapelung von Preßballen.
 Feucht eingefahrenes oder in der Scheune nass gewordenes Heu, z.B. durch Erdfeuchte oder durch Regennässe, neigt bald zu übermäßiger Erhitzung. Bereits zwei bis drei Tage nach der Einlagerung kann sie gefährliche Werte erreichen.

Wann wird die Erhitzung gefährlich?

  • 45 Grad Celsius: normal, ungefährlich
  • 50 bis 60 Grad Celsius: bedenklich
  • 60 bis 70 Grad Celsius: brandgefährlich
  • über 70 Grad Celsius: hohe Brandgefahr
  • über 80 Grad Celsius: akute Brandgefahr, Brandausbruch jederzeit möglich!
 Die gefährliche Selbserhitzung erfasst nicht gleich das gesamte Heulager.Zuerst bilden sich einzelne Erhitzungszentren, z. B. in einzelnen Pressballen. Später entwickeln sich diese Erhitzungszonen zu Glutnestern und Glutkanälen nach außen.
 Pressheulager sind keinesfalls wie mitunter angenommen wird - vor Selbstentzündung sicher. Sie wird vielmehr begünstigt durch die hohe Verdichtung im Einzelballen, in Zusammenwirkung mit dichter Stapelung. Besonders gefährdet sind ungeteilte Preßstapel von 100 bis 500 cbm Größe.
 Brandgefährliche Selbsterhitzung ist mit den Sinnesorganen wahrzunehmen:
  • Mit den Augen: Wasserdampf steigt über dem Heulager auf, das Heulager sinkt stellenweise ein, Rauch steigt auf, (höchste Gefahr!)
  • Mit der Nase: Geruch nach faulen Äpfeln, frischem Brot, brandigem Kaffee, nach Feuer (höchste Gefahr!).

Erkenntnis aus diesen Fakten: Kein Landwirt kann nach der Heuwerbung hundertprozentig sicher sein, dass sein Rauhfuttervorrat von einer Selbstentzündung verschont bleiben wird. Geeignete Brandverhütungsmaßnahmen sind deshalb in jedem Fall notwendig.

Wie Sie geeignete Brandverhütungsmaßnahmen ergreifen können:

 Dach und Wände der Scheune müssen stets regendicht sein. Der Boden darf keine Erdfeuchte eindringen lassen und muss ausreichend isoliert sein.
 Heu und Grummet auf dem Felde nach Möglichkeit gut durchtrocknen lassen und trocken einfahren. Kann beides aus klimatischen oder arbeitstechnischen Gründen nur kurzzeitig am Boden getrocknet werden, so muss es unter Dach nachtrocknen (Be- oder Entlüftungsanlage). In diesem Fall muss das Heulager besonders sorgfältig auf Selbsterhitzung überwacht werden.
 Größe der einzelnen Heustapel so begrenzen, dass gute Durchlüftung möglich ist und der gesamte Stapel mit der Heusonde überall erreicht werden kann (größte Länger einer Heusonde 4 Meter!).
 Bei Benutzung von Fördereinrichtungen (Höhenförderer, Heugreifer) das Heu unter den Abwurfstellen gleichmäßig verteilen, damit lokale Verdichtungszonen vermieden werde. Andernfalls bilden sich Erhitzungsnester.
 Temperaturentwicklung mit der Heusonde bald nach der Einlagerung messen. Besonders zeit- und kräftesparend in der Anwendung und zudem auch für Pressheu-Lager geeignet ist das Heumessgerät "Aurich": Es zeigt bereits eine Minute nach dem Einführen in den Heustapel die Temperatur an.
 Systematisch messen: Sechs bis zehn Messpunkte üb den Heustapel verteilen un weitere Messungen stets an diesen Punkten vornehmen. Erste Messungen etwa am vierten und siebten Tag nach der Einlagerung vornehmen, bei Temperaturanstieg weitermessen bis die Temperatur konstant bleibt. Zu Beginn der dritten Lagerwoche erneut zwei Tage messen, bei Temperaturanstieg etwa alle zwei Tage bis zur sechsten Lagerwoche. Steigt die Temperatur bis auf 60°C an: Stapel belüften, unter Umständen umpacken. Bei Temperaturen über 70°C muss der Stapel im Beisein der einsatzbereiten Feuerwehr (Wasser am Strahlrohr!) ausgeräumt und abgefahren werde. Glutnester sorgfältig ablöschen, damit die Fuhre nicht unterwegs in Brand gerät.

Bei Brandausbruch im Heulager sofort die Feuerwehr alarmieren! Ein derartiger Brand entwickelt sich zu schnell, als dass eigene Löschbemühungen Erfolg versprechen! (übrigens: Steht die gültige Rufnummer der Feuerwehr auf Ihrem Telefon vermerkt? Wenn nicht, sofort aufschreiben.)